Abschnitt drucken
4
Zusätzliche Überlegungen zum allgemeinen Spielbetrieb
4
Zusätzliche Überlegungen zum allgemeinen Spielbetrieb
A

Zügiges Spiel und Verhaltensrichtlinien

Um die Freude am Spiel im allgemeinen Spielbetrieb zu steigern, gibt es viele Möglichkeiten,wie eine Spielleitung zügiges Spiel fördern und zu einem angemessenen Verhaltender Spieler auffordern kann, zum Beispiel:
  • Verringerung der Größe der Spielergruppen, Vergrößerung der Startintervalle und Einführungvon „Starter-Zeiten“.
  • Grundsätzliche Änderungen am Platz in Betracht ziehen, zum Beispiel breitere Fairways,Reduzierung der Dichte und Länge des Roughs oder der Ballrollgeschwindigkeitauf den Grüns.
  • Spieler auffordern, von Abschlägen zu spielen, die ihren Fähigkeiten entsprechen.
  • Einführung von Richtlinien zum zügigen Spiel und Verhalten auf dem Platz.
Die folgenden Abschnitte führen auf, was eine Spielleitung beim Einführen von Richtlinienzum zügigen Spiel oder zum Verhalten auf dem Platz berücksichtigen sollte.
(1)
Startintervalle
Die Überfüllung des Platzes ist eine häufige Ursache dafür, dass die Runden länger als nötig dauern. Je größer die Abstände zwischen den Startzeiten sind, umso besser läuft das Spiel. Die Spielleitung wird aber häufig einen Mittelweg finden müssen zwischen höherer Spielgeschwindigkeit und dem Wunsch, so vielen Spielern wie möglich die Gelegenheit zu geben, den Platz zu spielen oder an dem Turnier teilzunehmen. Für Zweiballspiele wird ein Startintervall von mindestens 8 Minuten empfohlen. Für Dreiballspiele sollte der Abstand auf mindestens 10 Minuten erhöht werden. Für Vierballspiele sollten Abstände von 11 oder 12 Minuten in Betracht gezogen werden. Selbst mit angemessenen Startintervallen können Verzögerungen aufgrund von verschiedenen Faktoren auf dem Platz auftreten, zum Beispiel einer Ballsuche oder an einem Loch, das besonders schwer oder leicht zu spielen ist. Die Auswirkungen solcher Verzögerungen können verringert werden, indem man leere Startzeiten vorsieht, die manchmal auch als „Starter-Zeiten“ bezeichnet werden. Sind zum Beispiel die Startintervalle 10 Minuten, und die Spielleitung hat eine Starterzeit nach jeder zehnten Spielergruppe, so gibt es alle 90 Minuten eine 10-minütige Spielpause am ersten Abschlag. Bildet sich auf einem speziellen Abschlag auf einem der ersten Löcher der Runde ein Stau, sollte die Starterzeit den Einfluss dieses Staus verringern. Ohne diese nicht besetzte Startzeit ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass auf diesem Loch im Laufe des Tages immer länger gewartet werden muss.
(2)
Richtlinien zum zügigen Spiel
  • Der Inhalt einer solchen Richtlinie wird oft von den zur Verfügung stehenden Möglichkeiten auf dem Platz abhängen.
  • Zum Beispiel wird ein Platz mit wenig Personal einfach bekannt geben, dass von jeder Gruppe erwartet wird, Anschluss an die Vordergruppe zu halten oder dass jede Gruppe die Runde innerhalb einer bestimmten Zeit spielen soll, während ein anderer Platz vielleicht in der Lage ist, den Spielbetrieb durch eine oder mehrere Personen auf dem Platz beobachten zu lassen, einschließlich der Ansprache langsamer Gruppen, falls notwendig.
  • Die Durchsetzung einer solchen Richtlinie wird üblicherweise am besten durch disziplinarische Maßnahmen vorgenommen. Solche Sanktionen sind unabhängig von den Golfregeln und es ist Sache der Spielleitung, solche Sanktionen zu verfassen und auszulegen.
(3)
Verhaltensrichtlinien
  • Die Spielleitung könnte für den allgemeinen Spielbetrieb durch einen Aushang im Clubhaus oder auf der Webseite des Clubs darlegen, welche Art von Verhalten oder Kleidung auf dem Platz oder in bestimmten Bereichen nicht akzeptabel ist.
  • Die Durchsetzung dieser Richtlinie wird üblicherweise am besten durch disziplinarische Maßnahmen vorgenommen. Solche Sanktionen sind unabhängig von den Golfregeln und es ist Sache der Spielleitung, solche Sanktionen zu verfassen und auszulegen.
B

Spielunterbrechung

Jede Spielleitung sollte überlegen, wie sie das Spiel unterbricht, sollte dies witterungsbedingt erforderlich sein. Eine Spielunterbrechung kann auf vielfache Art vorgenommenwerden, abhängig von den auf dem Platz verfügbaren Mitteln, zum Beispiel durch eine Sirene oder durch persönliche Mitteilung an die Spieler.
C

Hilfe bei der Anwendung der Regeln

Spieler können Fragen haben, wie Regelfälle aus dem allgemeinen Spielbetrieb zu lösen sind. Jeder Platz sollte eine oder mehrere Personen benennen, die sich mit solchen Regelfragen befassen. In vielen Fällen kann diese Person der Professional oder der Manager sein. Ist sich diese Person über die korrekte Regelanwendung nicht sicher, kann sie die Frage mit dem Deutschen Golf Verband e.V. klären.
MEHR ERFAHREN
Abschnitt 1Aufgaben der Spielleitung
Die Golfregeln bestimmen die Spielleitung als die Person oder Gruppe, die für ein Turnieroder den Platz verantwortlich ist. Die Spielleitung ist für einen ordentlichen Spielbetrieb unverzichtbar Spielleitungen sind für den täglichen Spielbetrieb oder für ein bestimmtes Turnier zuständig und sollten immer im Sinne der Golfregeln handeln. Dieser Teil des Offiziellen Handbuchs zu den Golfregeln unterstützt die Spielleitungen dabei, dieser Aufgabe gerecht zu werden. Während viele Pflichten einer Spielleitung sich besonders mit Turnierorganisation befassen, bezieht sich ein wichtiger Teil der Pflichten einer Spielleitung auf ihre Verantwortung für den Platz im täglichen Spielbetrieb.
Abschnitt lesen