FK: Back to Committee
6

Während des Turniers

ZUM ABSCHNITT
Offiziellen Golfregeln
Abschnitt drucken
6
Während des Turniers
6
Während des Turniers
Sobald das Turnier begonnen hat, ist die Spielleitung dafür verantwortlich, sicherzustellen, dass Spieler die benötigten Informationen besitzen, um nach den Regeln zu spielen und Spieler in der Anwendung der Regeln zu unterstützen.
A

Start

Bevor sie die Runde beginnen, sollten die Spieler alle notwendigen Informationen erhalten, damit sie in der Lage sind, den Platz nach den Regeln zu spielen. Im Zählspiel sollte jeder Spieler eine Scorekarte erhalten, die bei Netto-Turnieren wie Stableford, Maximum Score oder Vierball, die von der Spielleitung festgelegte Handicapverteilung enthält. Hat die Spielleitung weitere Unterlagen vorbereitet, sollte sie diese den Spielern vor der Runde zugänglich machen, wenn möglich, bevor die Spieler am ersten Abschlag eintreffen, sodass sie eine angemessene Zeit haben, diese zu lesen. Diese Unterlagen könnten einschließen:
  • Platzregeln
  • Richtlinien zum zügigen Spiel
  • Verhaltensvorschriften
  • Evakuierungsplan
Abhängig von den zur Verfügung stehenden Mitteln darf die Spielleitung den Spielern diese Unterlagen an einem einzigen Ort zum Lesen zur Verfügung stellen, zum Beispiel am schwarzen Brett oder digital. Sie dürfen jedoch auch jedem Spieler vor Beginn der Runde ausgehändigt werden. Die Spielleitung sollte nach Möglichkeit einen Starter an den Abschlägen, auf denen die Runde beginnt, einsetzen, um sicherzustellen, dass die Spieler alle erforderlichen Informationen besitzen und zur richtigen Zeit starten. Zur Startzeit der Gruppe sollte der Starter den ersten Spieler zur angesetzten Zeit starten. Ist dies aufgrund der Position der vorher gestarteten Gruppe nicht möglich (zum Beispiel,wenn diese durch eine Ballsuche verzögert wird), sollte die tatsächliche Startzeit notiertwerden, damit die Spielleitung diese Information bei der Anwendung von Richtlinien zumzügigen Spiel nutzen kann. Die Spielleitung sollte ein einheitliches Verfahren anwenden für den Umgang mit Spielern, die zu spät an ihrem ersten Abschlag erscheinen. Dies darf die Suche nach dem fehlenden Spieler durch Mitglieder der Spielleitung oder andere einschließen oder eine Zeitkontrolle vor den anderen anwesenden Spielern, damit eindeutig erkennbar ist, dass der Spieler sich verspätet hat. Es hat sich bewährt, eine auf die offizielle Zeit eingestellte Uhr in der Nähe des ersten Abschlags zu haben, nach der alle Referees ihre Uhren auf dieselbe Zeit stellen.
B

Der Platz

(1)
Platzpflege während der Runde
Obwohl es wünschenswert ist, alle Pflegearbeiten auf dem Platz beendet zu haben, bevor die erste Gruppe jedes Loch erreicht, damit alle Spieler den Platz unter gleichen Bedingungen spielen, ist dies manchmal nicht möglich. Findet Platzpflege, wie zum Beispiel das Mähen der Grüns, Fairways oder Roughs oder das Rechen der Bunker während der Runde statt, stehen die Ergebnisse des Turniers wie gespielt. Obwohl die Spielleitung versuchen sollte, alle Flächen, die als Boden in Ausbesserung markiert sein sollten, vor der Runde zu kennzeichnen, wird es Fälle geben, in denen Flächen erst nach dem Beginn des Spiels bemerkt werden. Es kann auch vorkommen, dass Wetter, Fahrzeuge, Spieler oder Zuschauer dem Platz während des Turniers zusätzlichen Schaden zufügen. In diesen Fällen darf die Spielleitung diese Bereiche als Boden in Ausbesserung kennzeichnen. Die Entscheidung, einen solchen Bereich zu kennzeichnen, sollte unabhängig davon geschehen, ob ein Spieler bereits aus diesem Bereich gespielt hat.
(2)
Lochpositionen und Abschläge setzen
In einem Zählspiel-Turnier sollten alle Spieler den Platz mit Abschlagmarkierungen und Löchern an denselben Stellen spielen. Die Spielleitung sollte es vermeiden, Abschlagmarkierungen oder Löcher zu versetzen, nachdem Gruppen bereits ein Loch gespielt haben, es kann aber Fälle geben, in denen dies unvermeidbar ist oder in denen dies irrtümlich geschieht. a. Abschlag wird nach Beginn der Runde unbrauchbar Ist ein Abschlag von zeitweiligem Wasser bedeckt oder wird er aus einem anderen Grund nach Beginn der Runde unbrauchbar, darf die Spielleitung das Spiel unterbrechen oder den Abschlag versetzen, falls dies möglich ist ohne einem Spieler einen erheblichen Vorteil oder Nachteil zu verschaffen. b. Abschlagmarkierungen oder Loch versetzt Werden Abschlagmarkierungen oder das Loch durch einen Greenkeeper versetzt, oder werden Abschlagmarkierungen von einem Spieler oder jemand anderem versetzt, sollte die Spielleitung feststellen, ob irgendwelche Spieler einen erheblichen Vorteil oder Nachteil daraus gezogen haben. Ist dies der Fall, sollte die Runde annulliert werden. Wurde der Platz nicht erheblich verändert und hat kein Spieler einen erheblichen Vor- oder Nachteil erhalten, darf die Spielleitung das Ergebnis der Runde stehen lassen. c. Versetzen des Lochs, da es sich an einer schwer zu spielenden Stelle befindet Stellt sich in einem Zählspiel im Verlaufe der Runde heraus, dass ein Loch so gesetzt wurde, dass der Ball aufgrund starker Neigung des Grüns nicht am Loch zur Ruhe kommt und dies dazu führte, dass zahlreiche Spieler eine übermäßige Anzahl von Putts machten, hat die Spielleitung mehrere Möglichkeiten. Die Spielleitung sollte alle Umstände berücksichtigen, einschließlich, wie schwer die Lochposition ist, wie viele Spieler das Loch beendet haben und an welcher Stelle der Runde sich das Loch befindet. Dann sollte sie die Maßnahme ergreifen, die sie für die fairste für alle Spieler hält, zum Beispiel:
  • Fortsetzung des Spiels mit der unveränderten Lochposition unter dem Aspekt, dass die Bedingungen für alle Spieler im Turnier gleich sind.
  • Das Loch an der gleichen Stelle belassen, aber Maßnahmen zur Verbesserung der Situation ergreifen, zum Beispiel das Grün zwischen den Spielergruppen wässern.
  • Die Runde annullieren und alle Spieler die Runde mit einem versetzten Loch neu beginnen lassen.
  • Das Spiel unterbrechen, das Loch versetzen und alle Spieler, die das Loch bereit gespielt haben, nach Beendigung ihrer Runden zurückkehren und das Loch erneut spielen lassen. Das Ergebnis für das Loch bei diesen Spielern ist das Ergebnis, das sie mit dem versetzten Loch erzielen.
  • Alle Spieler bekommen das Ergebnis für dieses Loch gestrichen und spielen ein zusätzliches Loch (sei es auf dem Wettspielplatz oder an anderer Stelle) als ihr Ergebnis für dieses Loch.
Die letzten zwei Möglichkeiten sollten nur unter extremen Umständen in Anspruch genommen werden, da sie die Runde für einige oder alle Spieler verändern. Im Lochspiel darf die Spielleitung das Loch zwischen den Matches versetzen. d. Versetzen des Lochs, nachdem sich der Ball auf dem Grün bereits in der Nähe befindet Liegt ein Ball auf dem Grün und das Loch wurde beschädigt, sollte die Spielleitung versuchen, das Loch zu reparieren, damit es der Definition „Loch“ entspricht.  Ist dies nichtmöglich, dürfen die Spieler das Loch mit dem Loch in seinem beschädigten Zustand beenden. Die Spielleitung kann dann beurteilen, ob das Loch versetzt werden muss, bevordie nächste Gruppe das Loch spielt, wenn zum Beispiel die Beschädigung sich wahrscheinlichwährend des weiteren Spiels verschlimmern wird. Wenn das Loch tatsächlich versetzt werden muss, sollte es in eine nahegelegene, ähnliche Position versetzt werden, die den gleichen Schwierigkeitsgrad aufweist, wie das Loch an seiner ursprünglichen Position. Idealerweise sollte das Loch so nah wie möglich an die ursprüngliche Position gesetzt werden. Es ist nicht wünschenswert, das Loch zu versetzen, bevor alle Spieler der Gruppe das Spielen des Lochs beendet haben. Die Spielleitung darf jedoch das Loch in eine nahe gelegeneähnliche Position versetzen, falls es nicht im notwendigen Umfang repariert werdenkann, damit die Gruppe das Loch beenden kann, sodass das Loch versetzt werden mussum einen ordentlichen Spielbetrieb sicherzustellen. Geschieht dies, bevor die Spieler in derGruppe das Loch beendet haben, sollte die Spielleitung von jedem Spieler, dessen Ball sichauf dem Grün befindet, verlangen, seinen Ball an eine neue Stelle zu legen, die der nachdem vorigen Schlag des Spielers vergleichbar ist. Liegt ein Ball außerhalb des Grüns, sollte die Spielleitung verlangen, dass dieser Ball zu spielen ist, wie er liegt.
C

Spieler bei der Anwendung der Regeln unterstützen

Die Spielleitung darf Referees zur Unterstützug bei der Organisation eines Turniers einsetzen. Ein Referee ist ein Offizieller, der von der Spielleitung bestimmt ist, Sachfragen zu entscheiden und die Regeln anzuwenden.
(1)
Pflichten und Befugnisse von Referees und Mitgliedern der Spielleitung
Wie in der Definition „Referee“ erläutert, hängen im Lochspiel die Pflichten und Befugnisse von der ihm zugewiesenen Rolle ab, während im Zählspiel ein Referee dafür verantwortlich ist, bei jedem Regelverstoß, den er sieht oder der ihm berichtet wird, tätig zu werden. Unabhängig davon, ob ein Referee einem Match zugewiesen ist, kann er nicht bei einem Verlangen nach einer Regelentscheidung tätig werden, wenn die Tatsachen zu dem Zeitpunkt dem Gegner bekannt waren und eine Regelentscheidung nicht rechtzeitig verlangt wurde. Siehe Klarstellung Spielleitung/1 für mögliche Beschränkungen bei den Befugnissen einiger Referees oder Spielleitungsmitglieder.
(2)
Referee ermächtigt Spieler zu einem Regelverstoß
Ermächtigt ein Referee einen Spieler irrtümlich, gegen die Regeln zu verstoßen, zieht sich der Spieler keine Strafe zu. Siehe jedoch Regel 20.2d und Abschnitt 6C(9) oder 6C(10) für Fälle, in denen der Fehler berichtigt werden kann.
(3)
Referee warnt Spieler vor einem Regelverstoß
Obwohl ein Referee nicht verpflichtet ist, einen Spieler zu warnen, der dabei ist, gegen eine Regel zu verstoßen, wird es dringend empfohlen, dass der Referee dies im Zählspiel wann immer möglich macht, um den Spieler vor eine Strafe zu bewahren und im Lochspiel, wenn der Referee einem Match für die ganze Runde zugewiesen ist. Handelt ein Referee in Übereinstimmung mit dieser Empfehlung, indem er über die Regeln informiert um einen Regelverstoß zu verhindern, so handelt er fair, da er versucht, dies für alle Spieler gleichermaßen zu tun. Ist ein Referee im Lochspiel jedoch nicht einer bestimmten Gruppe für die ganze Runde zugewiesen, darf er nicht einschreiten. Der Referee sollte einen Spieler nicht warnen, es sei denn, er würde gefragt, und wenn der Spieler einen Regelverstoß begeht, sollte der Referee keine Strafe aussprechen, ohne dass der Gegner um eine Regelentscheidung gebeten hätte.
(4)
Meinungsverschiedenheit mit Entscheidung des Referees
Ist ein Spieler mit einer Entscheidung eines Referees im Lochspiel oder Zählspiel nicht einverstanden, hat der Spieler grundsätzlich kein Recht auf eine zweite Meinung, sei es von einem anderen Referee oder von der Spielleitung (siehe Regel 20.2a), aber der Referee, dessen Entscheidung in Frage gestellt wird, darf eine zweite Meinung einholen. Die Spielleitung darf Richtlinien erstellen, die den Spielern bei einer Meinungsverschiedenheit mit der Entscheidung des Referees immer eine zweite Meinung erlauben.
(5)
Spieler ist verantwortlich dafür, dem Referee richtige Auskünfte zu geben
Häufig muss sich ein Referee auf die Hilfe eines Spielers verlassen, um die Fakten der Situation herauszufinden, bevor er eine Regelentscheidung trifft. In diesen Situationen muss der Spieler sein Bestes tun um dem Referee korrekte Auskünfte zu geben, damit er eine Regelentscheidung treffen kann. Stellt sich die getroffene Regelentscheidung als falsch heraus, wenn der Spielleitung zusätzliche Informationen zur Kenntnis gebracht werden (zum Beispiel durch Betrachtung von Videoaufnahmen), sollten die Maßnahmen der Spielleitung davon abhängen, ob der Spieler sein Bestes tat, dem Referee korrekte Auskünfte zu geben. Tat der Spieler nicht sein Bestes (zum Beispiel durch vorsätzlich falsche Äußerungen gegenüber dem Referee oder das vorsätzliche Zurückhalten von Informationen) und führte dies dazu, dass der Referee den Spieler anwies, vom falschen Ort zu spielen, sollte die Spielleitung die Regelentscheidung korrigieren, sodass der Spieler auf dem entsprechenden Loch gegen Regel 14.7 verstieß. Das Gleiche würde gelten, wenn ein Referee den Spieler nicht bestrafte, wenn eine Strafe hätte angewendet werden müssen (wenn zum Beispiel der Spieler die Bedingungen, die seinen Schlag betrafen, verbesserte). Die Spielleitung sollte auch in Betracht ziehen, ob der Spieler wegen schwerwiegendem Fehlverhalten nach Regel 1.2a disqualifiziert werden sollte. Tat der Spieler jedoch sein Bestes, korrekte Auskünfte zu geben und der Referee traf eine Regelentscheidung, die gänzlich oder teilweise auf Auskünfte vom Spieler beruhte, sollte der Spieler nicht nachträglich für das Spielen vom falschen Ort bestraft werden. Der Spieler kann jedoch nachträglich bestraft werden, falls seine Handlung, bevor er mit dem Referee sprach, ein Verstoß gegen die Regeln war. Beispielsweise sieht ein Spieler, dass sich sein Ball in Ruhe vor seinem Schlag im Rough bewegt und er glaubt nicht, dass er die Bewegung verursachte. Er spricht dann mit einem Referee und sagt, dass er nicht glaube, das Gras in der Nähe des Balls berührt zu haben, bevor sich der Ball bewegte. Auf der Grundlage dieser Information entscheidet der Referee, dass der Ball straflos gespielt wird, wie er liegt. Später in der Runde zeigt ein Videobeweis, dass der Spieler das Gras in unmittelbarer Nähe des Balls berührte, was die Bewegung des Balls verursachte. Dafür hätte der Spieler sich einen Strafschlag zugezogen und er hätte den Ball zurücklegen müssen, bevor er den nächsten Schlag macht. In diesem Fall sollte die Spielleitung dem Ergebnis des Spielers nachträglich einen Strafschlag an diesem Loch hinzufügen, weil er die Bewegung seines Balls verursachte. Aber da der Spieler sein Bestes tat, dem Referee bei seiner Entscheidung zu helfen, würde der Spieler nicht für das Spielen vom falschen Ort bestraft. Ein ähnliches Beispiel wäre, wenn ein Spieler die Bedingungen, die seinen Schlag betreffen, bei der Vorbereitung des Schlages verbessert (zum Beispiel, indem er über das Vorgrün geht und unwissentlich auf einen kleinen Sandhaufen in seiner Spiellinie tritt und diesen einebnet). Ein in der Nähe stehender Referee mit einem eingeschränkten Blick auf die Handlungen des Spielers befürchtet, dass der Spieler seine Lage verbessert haben könnte. Befragt, was er tat, sagt der Spieler, dass er über die Spiellinie hinweg getreten sei. Auf der Grundlage dieser Information fällt der Referee die Entscheidung, dass keine Strafe anfällt. Später wird festgestellt, dass der Spieler auf seiner Spiellinie ging und dabei Sand einebnete und so seine Spiellinie verbesserte. Obwohl der Spieler sein Bestes gab, den Referee mit korrekten Informationen zu versorgen, hatte die Handlung zur Zeit des Gesprächs bereits stattgefunden, daher sollte die Spielleitung die Regelentscheidung korrigieren und nachträglich entscheiden, dass sich der Spieler auf diesem Loch die Grundstrafe zugezogen hat.
(6)
Wie Tatfragen zu entscheiden sind
Die Entscheidung von Tatfragen ist eine der schwierigsten Aufgaben für einen Referee oder für die Spielleitung.
  • In allen Fällen, in denen Tatfragen vorkommen, sollten Zweifel unter Berücksichtigung aller wesentlichen und zu der Zeit bekannten Umstände und Informationen ausgeräumt werden. Ist die Spielleitung nicht in der Lage, die Tatsachen in einem befriedigenden Ausmaß zu bestimmen, sollte sie den Fall angemessen, fair und in Übereinstimmung mit in den Regeln vorkommenden ähnlichen Fällen entscheiden.
  • Zeugenaussagen der betroffenen Spieler sind wichtig und sollten entsprechend berücksichtigt werden. Es gibt kein etabliertes Verfahren zur Bewertung der Zeugenaussagen von Spielern oder für die Gewichtung solcher Aussagen, und jeder Fall sollte einzeln beurteilt werden. Die angemessene Maßnahme hängt von den Umständen eines jeden Falls ab und sollte der Beurteilung des Referees oder der Spielleitung überlassen bleiben.  Gibt es eine Regelfrage in einer Situation, wo das Wort eines Spielers gegen das eines anderen Spielers steht und die Tatsachen nicht schlüssig sind, sollte im Zweifel für den Spieler entschieden werden, der den Schlag machte oder dessen Ergebnis betroffen ist.
  • Zeugenaussagen von Personen, die nicht Teil des Turniers sind, einschließlich von Zuschauern, sollten berücksichtigt und bewertet werden. Es ist auch angebracht, Fernsehaufzeichnungen und Ähnliches zur Ausräumung von Zweifeln heranzuziehen, obwohl das Prinzip des „bloßen Auges“ bei der Verwendung solcher Beweismittel gelten sollte (siehe Regel 20.2c).
  • Musste ein Spieler eine Stelle, einen Punkt, eine Linie, Kante, einen Bereich oder Ort nach den Regeln bestimmen, sollte die Spielleitung bestimmen, ob der Spieler dabei die Situation angemessen eingeschätzt hat. Ist dies der Fall, wird die Entscheidung akzeptiert, auch wenn sich nach dem Schlag diese Einschätzung als falsch herausstellt (siehe Regel 1.3b(2)).
  • Es ist wichtig, dass alle Tatfragen so schnell wie möglich entschieden werden, deshalb kann ein Referee bei der Bewertung auf die zu dieser Zeit zur Verfügung stehenden Beweise beschränkt sein. Aber jede solche Entscheidung darf später von dem Referee oder der Spielleitung überprüft werden, wenn nach der ersten Regelentscheidung weitere Beweise zur Verfügung stehen.
Trifft ein Referee eine Entscheidung, ist der Spieler berechtigt, auf Grundlage dieser Regelentscheidung zu verfahren, gleich ob es eine Auslegung der Golfregeln oder eine Tatsachenentscheidung ist. Stellt sich Regelentscheidung anschließend als falsch heraus, darf die Spielleitung sie berichtigen (siehe Regel 20.2d und Abschnitt 6C(9) oder 6C(10)). In allen diesen Situationen, einschließlich Lochspiel und Zählspiel, ist der Referee oder die Spielleitung jedoch in ihren Möglichkeiten für eine Berichtigung durch die Richtlinien in Regel 20.2d beschränkt.
(7)
Tatsächlicher Stand des Lochspiels kann nicht bestimmt werden
Beenden zwei Spieler ihr Lochspiel und sind sich nicht über das Ergebnis einig, sollten sie den Fall der Spielleitung vortragen. Die Spielleitung sollte alle verfügbaren Beweise zusammentragen und versuchen, den tatsächlichen Stand des Lochspiels zu bestimmen. Ist sie nicht in der Lage, den tatsächlichen Stand des Lochspiels zu bestimmen, sollte die Spielleitung den Fall auf die fairste Weise lösen, was auch bedeuten könnte, das Lochspiel, wenn möglich, wiederholen zu lassen.
(8)
Umgang mit Regelentscheidungen, wenn ein Spieler nach einer nicht anwendbaren Regel verfährt
Verfährt ein Spieler nach einer für seine Situation nicht anwendbaren Regel und macht dann einen Schlag, ist die Spielleitung dafür verantwortlich, die anwendbare Regel zu bestimmen um auf Grundlage der Handlungen des Spielers zu entscheiden. Beispiel:
  • Ein Spieler nahm Erleichterung von einer Ausmarkierung nach Regel 16. 1b in Anspruch. Er ist nach einer nicht anwendbaren Regel vorgegangen. Da Regel 19.1 (Ball unspielbar) von dem Spieler verlangt, über ihre Anwendung zu entscheiden, bevor Erleichterung in Anspruch genommen wird, darf die Spielleitung nicht Regel 19 auf die Handlungen des Spielers anwenden. Da es keine Regel gab, die dem Spieler erlaubt hätte, seinen Ball in diesem Fall aufzunehmen, sollte die Spielleitung bestimmen, dass Regel 9.4 gilt und keine der Ausnahmen den Spieler vor einer Strafe bewahrt.
  • Ein Spieler hält seinen Ball in einer Penalty Area für unspielbar, droppt ihn dort in Übereinstimmung mit den Verfahren der Möglichkeiten b oder c der Regel 19.2 und spielt ihn von innerhalb der Penalty Area. Da Regel 17.1 die einzige Regel ist, die dem Spieler das Aufnehmen seines Balls für Erleichterung in einer Penalty Area erlaubt, sollte die Spielleitung bestimmen, dass Regel 17 gilt und entsprechend entscheiden. Folglich hat der Spieler von falschem Ort gespielt (siehe Regel 14.7) und er zieht sich zusätzlich einen Strafschlag nach Regel 17.1 zu.
  • Der Ball des Spielers lag in zeitweiligem Wasser, dass er fälschlich für eine Penalty Area hielt. Der Spieler droppte und spielte einen Ball entsprechend dem Verfahren nach Regel 17.1d(2). Da Regel 16.1b die einzige Regel war, die dem Spieler in diesem Fall erlaubt hätte, seinen Ball für Erleichterung aufzunehmen, sollte die Spielleitung bestimmen, dass Regel 16.1b gilt und entsprechend entscheiden. Unter der Annahme, dass der Spieler keinen Ball in einem Bereich gedroppt und gespielt hatte, der Regel 16.1b entsprach, hat der Spieler folglich vom falschen Ort gespielt (siehe Regel 14.7).
  • Ein Spieler kannte die Lage seines ursprünglichen Balls nicht, nahm aber an, obwohl es nicht bekannt oder so gut wie sicher war, dass er in Boden in Ausbesserung lag. Der Spieler droppte und spielte einen anderen Ball nach den Regeln 16.1e und 16.1b. Da der Spieler die Lage seines ursprünglichen Balls nicht kannte, war unter diesen Umständen Regel 18.1 die einzige Regel, nach der der Spieler hätte verfahren können. Deshalb sollte die Spielleitung bestimmen, dass Regel 18.1 gilt und entsprechend entscheiden. Folglich hat der Spieler einen Ball mit Schlag und Distanzverlust ins Spiel gebracht und von falschem Ort gespielt (siehe Regel 14.7) und er zieht sich zusätzlich die Strafe für Schlag und Distanzverlust nach Regel 18.1 zu.
(9)
Umgang mit falschen Regelentscheidungen im Lochspiel
Nach Regel 20.2a hat ein Spieler kein Recht, gegen die Regelentscheidung eines Referees Berufung einzulegen. Stellt sich jedoch eine Regelentscheidung durch einen Referee oder die Spielleitung später als falsch heraus, sollte sie, wenn möglich, nach den Regeln berichtigt werden (siehe Regel 20.2d). Dieser Abschnitt erläutert, wann eine falsche Regelentscheidung im Lochspiel berichtigt werden sollte. a. Berichtigung einer falschen Regelentscheidung durch einen Referee während eines Lochspiels
  • Ein Referee sollte keine falsche Regelentscheidung berichtigen, nachdem einer derSpieler auf einem Loch einen weiteren Schlag gemacht hat. Hätte ein Spieler aberdisqualifiziert werden müssen, wurde dies aber nicht, darf diese Entscheidung zujeder Zeit vor dem Beginn des nächsten Lochspiels des Spielers korrigiert werden oder bevor das Ergebnis des Turniers endgültig ist (aber es gibt keine zeitliche Begrenzungfür die Disqualifikation eines Spielers nach den Regeln 1.2 oder 1.3b(1)).
  • Falls nach der Regelentscheidung auf einem Loch keine weiteren Schläge gemacht werden, sollte ein Referee eine falsche Regelentscheidung nicht berichtigen, nachdem einer der Spieler einen Schlag vom nächsten Abschlag gemacht hat.
  • Trifft keiner der beiden oben genannten Unterpunkte zu, sollte eine falsche Regelentscheidung durch einen Referee berichtigt werden.
  • Hat in einem Fall eine falsche Regelentscheidung dazu geführt, dass einer oder mehrere Spieler ihre Bälle aufgenommen haben, und kann diese Entscheidung berichtigt werden, ist der Referee dafür verantwortlich, die Spieler ihre Bälle zurücklegen und das Loch entsprechend der richtigen Regelentscheidung beenden zu lassen.
  • Die oben genannten Grundsätze gelten auch, falls ein Referee einem Spieler keine Strafe für einen Regelverstoß mitteilt, da er sich in dem Ergebnis des Lochs täuscht.
    • Ein Referee versäumt zum Beispiel, einem Spieler die Strafe des Lochverlustsfür einen Verstoß gegen die Richtlinien zum zügigen Spiel mitzuteilen, da er derAnsicht ist, der Spieler habe das Loch bereits verloren. Auf dem nächsten Locherfährt der Referee, dass der Spieler das Loch nicht verloren hatte. Hat der Spieleroder der Gegner bereits einen Schlag vom Abschlag dieses nächsten Lochs gemacht,kann der Referee den Fehler nicht mehr berichtigen.
b. Berichtigung einer falschen Regelentscheidung auf dem letzten Loch des Lochspiels,bevor das Ergebnis endgültig ist Erteilt ein Referee eine falsche Regelentscheidung auf dem letzten Loch eines Lochspielsund es werden keine weiteren Schläge gemacht, sollte sie zu jedem Zeitpunkt berichtigtwerden, bis das Ergebnis des Lochspiels endgültig ist, oder, falls es einen Gleichstandmit folgendem Stechen gibt, bis einer der Spieler einen Schlag vom nächsten Abschlagmacht. c. Falsche Regelentscheidung durch einen Referee im Lochspiel führt dazu, dass derSpieler einen Schlag vom falschen Ort macht Verfährt ein Spieler im Lochspiel nach einer Regelentscheidung durch einen Referee, diedazu führt, dass der Spieler einen Schlag vom falschen Ort macht und die Spielleitungerfährt dann von der falschen Regelentscheidung, gelten folgende Grundsätze:
  • Falls es sich nicht um einen schwerwiegenden Verstoß handelt und der Spieler durchdas Spiel vom falschen Ort nicht erheblich benachteiligt wurde, ist es zu spät, dieRegelentscheidung zu berichtigen, nachdem der Spieler einen Schlag vom falschenOrt gemacht hat. Die Schläge nach der falschen Regelentscheidung zählen und es fälltkeine Strafe für das Spielen vom falschen Ort an.
  • Handelt es sich um einen schwerwiegenden Verstoß oder wurde der Spieler durch dasSpielen vom falschen Ort erheblich benachteiligt:
    • Hat der Gegner noch nicht seinen nächsten Schlag auf dem betreffenden Loch gemacht,sollte die Spielleitung die Regelentscheidung berichtigen.
    • Hat der Gegner nach der Regelentscheidung noch keinen Schlag auf dem Loch gemacht,sollte die Spielleitung die Regelentscheidung berichtigen, falls keiner derSpieler einen Schlag vom nächsten Abschlag gemacht hat oder im Fall des letztenLochs des Lochspiels, wenn das Ergebnis des Lochspiels noch nicht endgültig ist.
    • Andernfalls ist es zu spät für die Berichtigung der falschen Regelentscheidung unddie Schläge, die nach der falschen Regelentscheidung gemacht wurden, zählenohne Strafe.
(10)
Umgang mit falschen Regelentscheidungen im Zählspiel
Ein Spieler hat kein Recht, Einspruch gegen die Entscheidung eines Referees einzulegen (siehe Regel 20.2a). Stellt sich jedoch eine Regelentscheidung durch einen Referee oder die Spielleitung später als falsch heraus, sollte die Regelentscheidung, wenn möglich, nach den Regeln berichtigt werden (siehe Regel 20.2d). Dieser Abschnitt erläutert, wann eine falsche Regelentscheidung im Zählspiel berichtigt werden sollte. a. Berichtigung einer falschen Regelentscheidung durch einen Referee während einesZählspiels Wenn möglich, sollte ein Referee im Zählspiel eine falsche Regelentscheidung betreffend der falschen Anwendung einer Strafe oder dem Versäumnis, eine Strafe mitzuteilen, berichtigen, sofern das Turnier nicht beendet wurde (siehe Regel 20.2e). b. Spieler im Zählspiel fälschlich mitgeteilt, ein Schlag sei ungültig Im Zählspiel teilt ein Referee einem Spieler fälschlicherweise mit, dass sein Schlag nicht zähle und er straflos erneut spielen müsse. Sobald der Spieler den Schlag wiederholt, ist die Regelentscheidung endgültig (einschließlich der Annullierung des Schlages durch den Referee) und das Ergebnis des Spielers mit dem wiederholten Schlag ist sein Ergebnis für das Loch. c. Spieler im Zählspiel macht aufgrund einer falschen Regelentscheidung einen Schlag vom falschen Ort; Verfahren für den Spieler, wenn der Irrtum bekannt wird Verfährt ein Spieler im Zählspiel nach einer falschen Regelentscheidung durch einen Referee, die zum Spielen vom falschen Ort führt und die Spielleitung erfährt dann von der falschen Regelentscheidung, gelten folgende Grundsätze:
  • Handelt es sich um einen schwerwiegenden Verstoß oder wurde der Spieler durch das Spielen vom falschen Ort erheblich benachteiligt:
    • Hat der Spieler noch keinen Schlag gemacht, um ein anderes Loch zu beginnen oder beim letzten Loch der Runde, bevor er die Scorekarte zurückgegeben hat, sollte die Spielleitung die Regelentscheidung berichtigen. Die Spielleitung sollte den Spieler anweisen, den vom falschen Ort gemachten Schlag und alle weiteren Schläge zu annullieren und gemäß den Regeln fortzufahren. Der Spieler zieht sich keine Strafe für das Spielen von einem falschen Ort zu.
    • Andernfalls ist es zu spät um die falsche Regelentscheidung zu berichtigen und die Schläge, die nach der falschen Regelentscheidung gemacht wurden, zählen ohne Strafe.
d. Referee erteilt dem Spieler eine falsche Auskunft; Spieler handelt beim weiteren Spiel nach dieser Auskunft Gibt ein Referee einem Spieler eine falsche Auskunft zu den Regeln, ist der Spieler berechtigt, in seinem weiteren Spiel nach dieser Auskunft zu handeln. Folglich kann es für die Spielleitung notwendig sein, eine Entscheidung sowohl über die Dauer der Berechtigung des Spielers als auch über sein tatsächliches Ergebnis zu treffen, wenn er sich bei seinem weiteren Vorgehen aufgrund der falschen Regelentscheidung eine Strafe nach den Golfregeln zugezogen hat. In diesen Fällen sollte die Spielleitung die Angelegenheit unter Berücksichtigung aller Tatsachen und mit dem Ziel, dass kein Spieler einen unangemessenen Vorteil oder Nachteil erhält, auf die ihrer Meinung nach fairste Weise entscheiden. Beeinflusst die falsche Auskunft die Ergebnisse des Turniers erheblich, ist es möglich, dass die Spielleitung keine andere Wahl hat, als die Runde zu annullieren. Die folgenden Grundsätze sind anwendbar:
  • Allgemeine Auskunft zu den Regeln
Gibt ein Mitglied der Spielleitung oder ein Referee falsche Auskunft zu allgemeinen Themen der Regeln, sollte der Spieler nicht von einer Strafe befreit sein. Beispielsweise fragt ein Spieler einen Referee allgemein, ob Sand, der einen im Gelände liegenden Ball umgibt, entfernt werden darf. Der Referee teilt ihm fälschlicherweise mit, dass dies erlaubt sei. Da sich die Frage nicht auf eine spezielle Situation bezog, wäre der Spieler nicht straffrei, wenn er später in der Runde gegen diese Regel verstößt.
  • Bestimmte Regelentscheidung
Trifft ein Referee eine falsche Regelentscheidung, ist der Spieler von einer Strafe befreit. Die Spielleitung sollte die Strafbefreiung für die Dauer des Turniers auf die Umstände ausdehnen, in denen der Spieler eigenständig falsch handelt, aber in genau der gleichen Art und Weise wie von dem Referee früher im Turnier angewiesen. Diese Strafbefreiung endet jedoch, wenn der Spieler während dieses Turniers von dem richtigen Verfahren Kenntnis erhält oder seine Handlungen infrage gestellt werden. Beispielsweise bittet ein Spieler einen Referee um Hilfe, als er Erleichterung von einer roten Penalty Area in Anspruch nimmt. Der Referee sagt dem Spieler fälschlicherweise, dass er erneut droppen muss, da sein Stand in der Penalty Area ist. Droppt der Spieler aus dem gleichen Grund erneut während der Runde oder der nächsten Rundedes Turniers, wenn er von einer roten Penalty Area Erleichterung in Anspruch nimmt, sollte die Spielleitung den Spieler nicht für das Spielen vom falschen Ort bestrafen.
  • Information zu den Platzregeln oder Turnierbedingungen
Gibt ein Mitglied der Spielleitung oder ein Referee falsche Informationen darüber, ob eine Platzregel oder ein Teil der Turnierbedingungen in Kraft gesetzt ist, ist es für den Spieler straflos, wenn er auf Grundlage dieser Information handelt. Diese Strafbefreiung gilt für die Dauer des Turniers, es sei denn, die Information würde früher berichtigt, dann endet die Strafbefreiung zu diesem Zeitpunkt. Teilt ein Referee zum Beispiel dem Spieler mit, dass Entfernungsmesser zulässig sind, obwohl deren Verwendung durch eine Platzregel untersagt ist, zieht der Spieler sich für das Messen der Entfernung während des Turniers keine Strafe zu. Erfährt die Spielleitung jedoch von der falschen Regelentscheidung, sollte der Spieler sobald wie möglich über den Fehler informiert werden.
  • Regelentscheidung zur Ausrüstung
Entscheidet ein Mitglied der Spielleitung oder ein Referee, dass ein nicht zulässiger Schläger zulässig ist, ist der Spieler von einer Strafe für die Verwendung des Schlägers befreit. Diese Strafbefreiung gilt für die Dauer des Turniers, es sei denn, sie würde früher berichtigt. Dann endet die Strafbefreiung mit dem Ende der Runde, während der die Berichtigung erfolgte. e. Spieler nimmt Ball ohne Ermächtigung auf, da er die Anweisungen des Referees falsch versteht Nimmt ein Spieler seinen Ball auf, wenn das nicht gestattet ist, weil er die Anweisungen eines Referees glaubhaft falsch versteht, ist dies straflos, und der Ball muss zurückgelegt werden, es sei denn der Spieler verfährt nach einer anderen Regel. Der Ball des Spielers kommt zum Beispiel an einem beweglichen Hemmnis zur Ruhe und er fragt nach Erleichterung. Ein Referee informiert den Spieler richtig darüber, dass das Hemmnis nach Regel 15.2 entfernt werden darf und dass die Stelle des Balls markiert werden sollte, falls der Ball sich beim Entfernen des Hemmnisses bewegt. Der Spieler markiert die Stelle des Balls und nimmt diesen auf, bevor der Referee dies verhindern kann. Der Spieler zieht sich normalerweise nach Regel 9.4 einen Strafschlag für das unzulässige Aufnehmen seines Balls zu. Ist der Referee jedoch der Ansicht, dass der Spieler seine Anweisung missverstanden hat, wird der Ball straflos zurückgelegt. f. Spieler wird vom Referee fälschlicherweise angewiesen, mit dem provisorischen Ball weiter zu spielen Ein Spieler hatte Grund, einen provisorischen Ball vom Abschlag zu spielen und findet seinen ursprünglichen Ball in einer Penalty Area. Dem Spieler wird dann fälschlicherweise von einem Referee mitgeteilt, dass er das Spiel mit dem provisorischen Ball fortsetzen muss und er beendet das Loch mit dem provisorischen Ball. Obwohl der provisorische Ball ein falscher Ball war, den der Spieler nach Regel 18.3c hätte aufgeben müssen, zieht sich der Spieler keine Strafe für das Spielen des provisorischen Balls zu. Erfährt die Spielleitung dann von der falschen Regelentscheidung, sollte sie entscheiden, dass das Ergebnis des Spielers für das Loch aus dem Abschlag mit dem ursprünglichen Ball und der Anzahl Schläge, die der Spieler zum Beenden des Lochs mit dem provisorischen Ball nach der falschen Regelentscheidung besteht. Der zweite Schlag mit dem provisorischen Ball ist der zweite Schlag des Spielers auf diesem Loch. Wäre es jedoch eindeutig unvernünftig für den Spieler gewesen, den ursprünglichen Ball aus der Penalty Area zu spielen, muss er sich einen Strafschlag nach Regel 17.1 zu dem Ergebnis des Lochs hinzuzählen. g. Spielleitung trifft falsche Regelentscheidung, nachdem der Spieler zwei Bälle nach Regel 20.1c(3) gespielt hat; wann Regelentscheidung berichtigt werden darf Im Zählspiel spielt ein Spieler zwei Bälle nach Regel 20.1c(3), berichtet die Tatsachen der Spielleitung und diese teilt dem Spieler mit, das Ergebnis mit dem falschen Ball zähle. Ein solcher Fehler ist eine falsche Regelentscheidung und kein Verwaltungsirrtum. Deshalb gilt Regel 20.2d und die Antwort hängt davon ab, wann die Spielleitung von der falschen Regelentscheidung erfuhr:
  • Erfährt die Spielleitung von der falschen Regelentscheidung vor der Beendigung des Turniers, sollte sie die Regelentscheidung durch Veränderung des Ergebnisses auf dem fraglichen Loch mit dem Ergebnis des richtigen Balls berichtigen.
  • Erfährt die Spielleitung von der falschen Regelentscheidung nach Beendigung des Turniers, bleibt das Ergebnis mit dem falschen Ball das Ergebnis des Spielers für das fragliche Loch. Nach Regel 20.2d ist eine solche Regelentscheidung nach Beendigung des Turniers endgültig.
h. Gewinner des Turniers fälschlich disqualifiziert; Irrtum festgestellt, nachdem zwei andere Spieler um den ersten Platz stechen Ist der rechtmäßige Gewinner eines Turniers aufgrund einer falschen Regelentscheidung durch die Spielleitung disqualifiziert, und zwei andere Spieler stechen für den ersten Platz, hängt das beste Verfahren davon ab, wann die Spielleitung den Irrtum erkennt. Erfährtdie Spielleitung vor Beendigung des Turniers von ihrer falschen Regelentscheidung,sollte sie diese berichtigen, indem sie die Strafe der Disqualifikation zurücknimmt undden Spieler zum Gewinner erklärt. Erfährt die Spielleitung nach Beendigung des Turniers von der falschen Regelentscheidung, ist das Ergebnis endgültig und der Spieler bleibt disqualifiziert. i. Anwendung der Disqualifikation in Turnieren, bei denen nicht alle Ergebnisse zur Ermittlung des Gewinners herangezogen werden In einem Fall wie zum Beispiel einem Mannschafts-Zählspielturnier über mehrere Runden, bei dem nicht die Ergebnisse aller Spieler für das Mannschaftsergebnis einer Runde zählen, kann das Ergebnis eines Spielers für die Runde nicht zählen, wenn er disqualifiziert ist, aber seine anderen Runden können gewertet werden. Zählen zum Beispiel zwei Ergebnisse von drei Mannschaftsmitgliedern und ein Spieler wird in der ersten von vier Runden disqualifiziert, gilt die Disqualifikation nur für die erste Runde und seine Ergebnisse für die verbleibenden Runden dürfen noch verwendet werden. Dies gilt für alle Turniere, in denen nicht alle Ergebnisse zur Ermittlung des Gewinners verwendet werden (zum Beispiel ein Einzelturnier, in dem der Spieler seine besten drei Ergebnisse von vier Runden gewertet bekommt). Wird ein Spieler für einen Verstoß gegen Regel 1.3b oder gegen die von der Spielleitung erstellten Verhaltensrichtlinien disqualifiziert, muss die Spielleitung bestimmen, ob die Disqualifikation nur für die Runde oder für das ganze Turnier gilt.
(11)
Lochspiel und Zählspiel kombinieren
Von einer Kombination von Lochspiel und Zählspiel wird abgeraten, da bestimmte Regeln dieser beiden Spielformen sich grundsätzlich unterscheiden. Bitten jedoch Spieler entweder darum, die beiden Spielformen kombinieren zu dürfen oder, wenn dies bereits eigenständig geschehen ist, um eine Regelentscheidung, sollte die Spielleitung die Spieler dabei bestmöglich unterstützen. a. Wenn Spieler Lochspiel und Zählspiel miteinander kombinieren möchten Erlaubt eine Spielleitung Spielern, ein Lochspiel zu spielen, während sie an einem Zählspiel-Turnier teilnehmen, sollten die Spieler auf die durchgehende Anwendung der Zählspiel-Regeln hingewiesen werden. Zum Beispiel ist Schenken nicht erlaubt und wenn ein Spieler außerhalb der Reihenfolge spielt, hat der andere nicht die Möglichkeit, den Schlag für ungültig zu erklären. b. Wenn Spieler um eine Regelentscheidung bitten, nachdem sie Lochspiel und Zählspiel kombiniert haben Bitten Spieler in einer Situation, in der sie Lochspiel und Zählspiel kombiniert haben, um eine Regelentscheidung, sollte die Spielleitung die Golfregeln, wenn möglich, so anwenden, wie sie jeweils auf das Lochspiel und das Zählspiel angewendet würden. Hat zum Beispiel ein Spieler aus irgendeinem Grund ein Loch nicht beendet, ist er für das Zählspiel-Turnier wegen Verstoßes gegen Regel 3. 3c disqualifiziert. Siehe jedoch für Stableford, Maximum Score und Par/Bogey die Regeln 21.1c, 21.2c und 21.3c.
D

Zügiges Spiel durchsetzen

Gibt es in einem Turnier Richtlinien zur Spielgeschwindigkeit, ist es wichtig, dass die Spielleitung diese Richtlinien versteht und aktiv durchsetzt, um sicherzustellen, dass die Spieler sie befolgen. Für weitere Informationen und Musterrichtlinien siehe Musterplatzregel Abschnitt 8K.
E

Unterbrechungen und Wiederaufnahmen

(1)
Sofortige und normale Spielunterbrechungen
Es gibt zwei Arten von Spielunterbrechungen, die eine Spielleitung anordnen kann, jeweils mit unterschiedlichen Anforderungen, wann die Spieler das Spiel beenden müssen (siehe Regel 5.7b).
  • Sofortige Spielunterbrechung (etwa bei unmittelbar drohender Gefahr). Gibt die Spielleitung eine sofortige Spielunterbrechung bekannt, müssen alle Spieler sofort das Spiel beenden und dürfen keinen weiteren Schlag machen, bis die Spielleitung das Spiel wieder aufnehmen lässt.
  • Spielunterbrechung aus sonstigen Gründen (etwa wegen Dunkelheit oder Unbespielbarkeit des Platzes). Unterbricht die Spielleitung das Spiel aus normalen Gründen, hängen die nächsten Handlungen davon ab, ob eine Gruppe sich zwischen zwei Löchern befindet oder ein Loch spielt.
Die Spielleitung sollte eine sofortige Unterbrechung auf andere Art und Weise signalisieren als eine normale Unterbrechung. Die verwendeten Signale sollten allen Spielern in den Platzregeln bekannt gegeben werden. Siehe Musterplatzregel J-1 – Verfahren zur Unterbrechung und Wiederaufnahme des Spiels Die Spielleitung sollte bei einer Unterbrechung einschätzen, ob die Spieler an ihren Positionen auf dem Platz bleiben sollen oder zurück ins Clubhaus gebracht werden müssen. Unabhängig davon, ob eine Unterbrechung sofortig oder normal war, sollte die Spielleitung das Spiel wieder aufnehmen lassen, sobald dies möglich ist. Die Spieler nehmen das Spiel dort wieder auf, wo sie es unterbrochen hatten (siehe Regel 5.7c).
(2)
Entscheiden, wann das Spiel unterbrochen und wieder aufgenommen wird
Eine Entscheidung, wann das Spiel unterbrochen und anschließend wieder aufgenommen wird, kann für eine Spielleitung schwierig sein. Sie sollte dabei folgende Richtlinien beachten: a. Gewitter / Blitzgefahr Die Spielleitung sollte alle ihr zur Verfügung stehenden Möglichkeiten nutzen, um festzustellen, ob Gefahr durch Blitzschlag besteht und alle Maßnahmen ergreifen, die sie für angemessen hält. Spieler dürfen das Spiel auch selbstständig unterbrechen, wenn sie Blitzgefahr für gegeben halten (siehe Regel 5.7a). Kommt die Spielleitung zu dem Schluss, dass keine weitere Blitzgefahr besteht und ordnet sie die Wiederaufnahme des Spiels an, müssen die Spieler das Spiel wieder aufnehmen. Siehe Klarstellung 5.7c/1, was zu tun ist, wenn ein Spieler die Wiederaufnahme des Spiels verweigert, da er weiterhin eine Gefährdung durch Blitzschlag annimmt. b. Sichtverhältnisse Eine Unterbrechung des Spiels wird empfohlen, wenn die Landezonen für die Spieler nicht mehr erkennbar sind (zum Beispiel wegen Nebels oder Dunkelheit). Ebenso sollte das Spiel unterbrochen werden, wenn Spieler wegen schlechter Sichtverhältnisse die Spiellinie auf dem Grün nicht mehr lesen können. c. Zeitweiliges Wasser Ist der gesamte Bereich um ein Loch herum mit zeitweiligem Wasser bedeckt und dieses kann nicht entfernt werden, sollte der Platz im Zählspiel als unbespielbar betrachtet werden und die Spielleitung sollte das Spiel nach Regel 5.7 unterbrechen. Kann das zeitweilige Wasser um das Loch herum nicht entfernt werden, kann die Spielleitung im Lochspiel das Spiel unterbrechen oder das Loch versetzen. d. Wind Werden mehrere Bälle vom Wind bewegt, darf dies ein Anlass für eine Spielunterbrechung sein. Sind es jedoch nur ein oder zwei Bälle, die sich durch den Wind auf einem Grün bewegen, rechtfertigt dies normalerweise keine Spielunterbrechung durch die Spielleitung. Auf dem Grün gibt es Regeln, die den Spielern helfen, Strafen zu vermeiden oder durch einen näher zum Loch gewehten Ball wie auch für einen weiter vom Loch weg gewehten Ball bevorzugt oder benachteiligt zu werden (siehe Regeln 9.3 und 13.1). Die Spielleitung sollte nur überlegen, das Spiel wegen Wind zu unterbrechen, wenn es mehrere Fälle von sich bewegenden Bällen gibt und die Spieler den Ball nur schwer an die Stelle zurücklegen können, von der er weggeweht wurde, oder auch nur einigermaßen nahe dieser Stelle, wenn der Ball nicht an der ursprünglichen Stelle liegen bleibt.
(3)
Wiederaufnahme des Spiels
Wird das Spiel nach einer Unterbrechung wieder aufgenommen, spielen die Spieler dort weiter, wo sie aufgehört haben (siehe Regel 5.7d). Die Spielleitung sollte darauf vorbereitet sein, Folgendes zu bedenken:
  • Falls Spieler vom Platz evakuiert wurden, ob sie vor der Wiederaufnahme des Spiels Zeit zum Einspielen erhalten.
  • Falls die Übungsbereiche während der Unterbrechung geschlossen waren, wann sie wieder geöffnet werden, um Spielern ausreichend Zeit zur Vorbereitung zu geben.
  • Wie die Spieler zurück zu ihren Positionen auf dem Platz kommen.
  • Wie sichergestellt wird, dass alle Spieler zurück an ihrer Position sind, bevor das Spiel wieder aufgenommen wird. Dies kann einschließen, Mitglieder der Spielleitung auf dem Platz zu verteilen, um zu beobachten und zu berichten, wann alle Spieler zurückgekehrt sind.
(4)
Annullierung der Runde
a. Lochspiel  Ein Lochspiel sollte nicht annulliert werden, wenn es bereits begonnen hat, da beide Spieler im Lochspiel unter denselben Bedingungen spielen, ohne dass einer einen Vorteil gegenüber dem anderen hat. Unterbrechen die Spieler das Spiel durch Übereinkunft, wie in Regel 5.7a erlaubt, oder ist die Spielleitung der Meinung, dass die Bedingungen eine Spielunterbrechung rechtfertigen, sollte das Lochspiel dort wieder aufgenommen werden, wo es unterbrochen wurde. Wurden in einem Mannschaftsturnier einige Lochspiele beendet, während andere an dem vorgesehenen Tag wegen schlechter Sicht oder schlechtem Wetter nicht beendet werden können, sollten die Turnierbedingungen festlegen, wie die beendeten und nicht beendeten Lochspiele behandelt werden (siehe Abschnitt 5A(4)). Zum Beispiel:
  • Das Ergebnis der beendeten Lochspiele hat Bestand wie gespielt und nicht beendete Lochspiele werden zu einem späteren Zeitpunkt fortgesetzt oder wiederholt.
  • Alle Lochspiele werden wiederholt und jede Mannschaft darf ihre ursprüngliche Mannschaft ändern,
  • oder Alle Lochspiele, die nicht wie geplant beendet werden können, werden als geteilt angesehen.
b. Zählspiel Im Zählspiel gibt es keine festen Richtlinien, wann eine Spielleitung eine Runde annullieren sollte. Die richtige Entscheidung hängt von den Umständen eines jeden Falls ab und bleibt der Beurteilung der Spielleitung überlassen. Eine Runde sollte nur in einem Fall annulliert werden, wenn es äußerst unfair wäre, dies nicht zu tun. Zum Beispiel wäre es angemessen; eine Runde zu annullieren, wenn eine kleine Zahl von Spielern eine Runde unter äußerst schlechten Witterungsbedingungen beginnt, die Bedingungen sich dann weiter verschlechtern und ein weiteres Spiel an diesem Tag nicht möglich ist. Bei Wiederaufnahme des Spiels am nächsten Tag wird das Wetter jedoch voraussichtlich deutlich besser sein. Wird eine Runde annulliert, sind alle Ergebnisse und Strafen aus dieser Runde annulliert. Dies schließt üblicherweise jegliche Disqualifikation ein. Falls ein Spieler jedoch wegen eines schwerwiegenden Fehlverhaltens (siehe Regel 1.2) oder wegen eines Verstoßes gegen die Verhaltensrichtlinien disqualifiziert wurde, sollte eine solche Disqualifikation nicht annulliert werden.
(5)
Spieler weigert sich, die Runde zu beginnen oder zu unterbrechen
Weigert sich ein Spieler zu der von der Spielleitung festgesetzten Startzeit die Runde zu beginnen oder unterbricht die Runde und die Spielleitung annulliert diese Runde später, zieht sich der Spieler keine Strafe zu, da alle Strafen einer annullierten Runde annulliert sind.
(6)
Entfernen von zeitweiligem Wasser oder losen hinderlichen Naturstoffen vom Grün
Sammeln sich während einer Runde auf dem Grün zeitweiliges Wasser, Sand, Blätter oder andere lose hinderliche Naturstoffe an, darf die Spielleitung alles unternehmen, was notwendig ist, um diese Umstände zu entfernen, zum Beispiel mit einer Gummiwalze oder durch Fegen oder Abblasen des Grüns. Es ist nicht nötig, dass die Spielleitung wegen dieser Handlungen das Spiel unterbricht. Die Spielleitung darf sich in diesen Fällen, wenn nötig, von den Spielern beim Entfernen loser hinderlicher Naturstoffe oder von Sand helfen lassen. Ein Spieler verstößt jedoch gegen Regel 8.1, wenn er ohne die Zustimmung der Spielleitung zeitweiliges Wasser von seiner Spiellinie entfernt. Eine Spielleitung darf Richtlinien dazu aufstellen, welche Maßnahmen beim Entfernen von zeitweiligem Wasser auf dem Grün für ein Mitglied der Spielleitung, einen durch die Spielleitung Beauftragten (zum Beispiel einen Greenkeeper) oder durch Spieler als angemessen angesehen werden. Siehe Musterplatzregel J -2: Musterplatzregel erlaubt das Entfernen von zeitweiligem Wasser auf dem Grün mit einer Gummiwalze.
(7)
Lochspiel beginnt in Unkenntnis der Tatsache, dass der Platz gesperrt ist
Beginnen Spieler ein Lochspiel, wenn der Platz gesperrt ist, und die Spielleitung erfährtdann davon, sollte das Lochspiel vollständig wiederholt werden, da das Spiel auf einemgesperrten Platz als ungültig angesehen wird.
F

Ergebnisse

(1)
Lochspiel
Es ist üblicherweise Aufgabe der Spieler, das Ergebnis ihres Lochspiels an der von der Spielleitung bestimmten Stelle zu melden. Ist dem Lochspiel ein Referee zugewiesen worden, kann ihm diese Aufgabe anstelle der Spieler zugeteilt werden. Hat ein Spieler während des Lochspiels um eine Regelentscheidung gebeten, die nicht geklärt wurde, sollte die Spielleitung bestimmen, ob diese Bitte den Anforderungen von Regel 20.1b(2) entspricht und die Regelentscheidung fällen. Dies kann dazu führen, dass die Spieler auf den Platz zurückkehren müssen, um ihr Lochspiel fortzusetzen. Sobald das Ergebnis mitgeteilt wurde, wird es als endgültig angesehen und keinerlei Bitte um eine Regelentscheidung darf gehört werden, es sei denn, sie erfüllt die Anforderungen aus Regel 20.1b(3).
(2)
Zählspiel
Im Zählspiel sollte den Spielern eine Möglichkeit gegeben werden, alle offenen Fragen mit der Spielleitung zu klären (siehe Regeln 14.7b und 20.1c(4)), ihre Scorekarten zu überprüfen und jegliche Fehler zu berichtigen. Befindet sich ein Fehler auf der Scorekarte, darf ein Spieler den Zähler oder die Spielleitung bis zu dem Zeitpunkt, zu dem die Scorekarte eingereicht ist, bitten, eine Änderung auf seiner Scorekarte vorzunehmen oder zu billigen (siehe Regel 3.3b(2)). Sobald die Scorekarte eingereicht wurde, sollte die Spielleitung überprüfen, ob der Name des Spielers, die erforderlichen Unterschriften und die richtigen Ergebnisse auf jedem Loch vorhanden sind. Die Spielleitung sollte die Lochergebnisse addieren, und in einem Netto-Turnier die Handicap-Schläge errechnen und zur Ermittlung des Netto-Ergebnisses verwenden. Bei anderen Zählspielformen, wie Stableford oder Par/Bogey oder auch in einem Vierball-Turnier, sollte die Spielleitung das endgültige Ergebnis für den Spieler oder die Partei bestimmen. In einem Stableford-Turnier ist die Spielleitung zum Beispiel dafür verantwortlich, die Anzahl erzielter Punkte des Spielers auf jedem Loch und für die gesamte Runde zu bestimmen.
G

Einen Cut setzen; Startlisten erstellen; neue Gruppen zusammenstellen

(1)
Einen Cut setzen und neue Gruppen zusammenstellen
Bei einem über mehrere Runden gespielten Turnier dürfen die Turnierbedingungen festlegen, dass
  • Spielergruppen für spätere Runden nach ihrem bis dahin erzielten Gesamtergebnis neu zusammengestellt werden.
  • das Teilnehmerfeld für die letzte Runde oder die letzten Runden reduziert wird („Cut“ genannt).
In beiden Fällen sollte die Spielleitung neue Spielergruppen zusammenstellen und diese veröffentlichen. Üblicherweise starten die Spieler mit den höchsten Ergebnissen zuerst und die Spieler mit den niedrigsten Ergebnissen zum Schluss, jedoch darf die Spielleitung diese Reihenfolge auch ändern. Die Spielleitung kann entscheiden, wie Spieler, die das gleiche Gesamtergebnis für die Runde haben, neu zusammengestellt werden. Zum Beispiel darf die Spielleitung den ersten Spieler mit einem bestimmten Ergebnis später starten lassen als diejenigen, die ihre Runde später mit demselben Ergebnis beenden. Wird in den späteren Runden von zwei Abschlägen gestartet (zum Beispiel die eine Hälfte der Teilnehmer startet auf Loch 1 und die andere Hälfte startet auf Loch 10) darf die Spielleitung die Gruppen so zusammenstellen, dass die Spieler mit den höchsten Ergebnissen zuletzt auf der einen Seite starten (zum Beispiel vom 10. Abschlag) und die Spieler mit den niedrigsten Ergebnissen als letzte auf der anderen Seite starten (zum Beispiel an Abschlag 1). Daraus ergibt sich, dass die Spieler im Mittelfeld an jedem der beiden Abschläge als Erste abschlagen. Einzelheiten wie die Anwendung von Strafen nach der Ausnahme zu Regel 3.3b (3) eine Cut-Grenze oder eine Lochspiel-Startliste beeinflussen sollten, nachdem sie veröffentlicht wurden, stehen auf RandA.org zur Verfügung.
(2)
Umgang mit Abmeldungen und Disqualifikationen im Lochspiel
Meldet sich im Lochspiel ein Spieler vor dem Beginn seines ersten Lochspiels ab oderwird er vor dem Beginn seines ersten Lochspiels vom Turnier disqualifiziert und dieSpielleitung hat eine solche Situation in den Turnierbedingungen nicht geklärt, hat siefolgende Möglichkeiten:
  • Sie erklärt den nächsten Gegner des Spielers zum Gewinner, oder
  • Falls der Spieler sich vor dem Lochspiel in seiner ersten Runde abmeldet;
    • Kann sie eine neue Startliste aufstellen, wenn es die Zeit zulässt, oder
    • Den Spieler mit einem Spieler von der Warteliste ersetzen, oder
    • Falls Spieler sich durch ein Zählspiel für das Lochspiel-Turnier qualifiziert haben,den Spieler durch denjenigen Spieler ersetzen, der nun der letzte Qualifizierte ist.
  • Meldet sich der Spieler nach seinem ersten oder einem folgenden Lochspiel aboder wird er disqualifiziert, könnte die Spielleitung:
    • den nächsten Gegner des Spielers zum Gewinner erklären, oder
    • alle von diesem Spieler im Lochspiel geschlagenen Spieler ein Stechen für seinePosition spielen lassen.
Werden beide Finalisten eines Lochspiel-Turnier disqualifiziert, darf die Spielleitung dasTurnier ohne Gewinner beenden. Alternativ könnte die Spielleitung die unterlegenenHalbfinalisten ein Lochspiel um den Sieg des Turniers spielen lassen. Wird ein Spieler in einem Lochspiel-Turnier disqualifiziert, sollte ihm immer noch jederPreis zustehen, den er bisher in dem Turnier gewonnen hat, zum Beispiel für den Sieg imZählspiel-Qualifikationsturnier.
(3)
Umgang mit Abmeldungen und Disqualifikationen im Zählspiel
Meldet sich ein Spieler vor der ersten Runde in einem Zählspiel-Turnier ab oder wird er disqualifiziert (zum Beispiel für das Versäumen der Startzeit), darf die Spielleitung den Spieler durch einen anderen, noch nicht im Teilnehmerfeld befindlichen Spieler ersetzen, falls ein Spieler verfügbar ist. Sobald der Spieler seine erste Runde begonnen hat, sollte er nicht ersetzt werden.
(4)
Qualifikation für ein Lochspiel
Wird eine Zählspiel-Qualifikation zur Ermittlung der Startliste für ein Lochspiel verwendet, kann die Spielleitung einen Gleichstand für verschiedene Positionen in der Startliste entweder durch Los oder durch ein Kartenstechen entscheiden. Dies sollte in den Turnierbedingungen geregelt sein.
(5)
Falsche Berechnung des Handicaps beeinflusst Startliste eines Lochspiels
Berechnet die Spielleitung in einer Zählspiel-Qualifikationsrunde für ein Lochspiel-Turnier das Handicap eines Spielers falsch oder wendet das Handicap des Spielers falsch an und dies führt zu einer falschen Startliste, sollte die Spielleitung die Angelegenheit auf die fairste mögliche Weise behandeln. Die Spielleitung sollte in Erwägung ziehen, die Startliste anzupassen und die von dem Irrtum betroffenen Lochspiele zu annullieren. Wird der Fehler nach dem Start der zweiten Runde der Lochspiele entdeckt, ist es zu spät, die Startliste zu korrigieren.
MEHR ERFAHREN
Abschnitt 1Aufgaben der Spielleitung
Die Golfregeln bestimmen die Spielleitung als die Person oder Gruppe, die für ein Turnieroder den Platz verantwortlich ist. Die Spielleitung ist für einen ordentlichen Spielbetrieb unverzichtbar Spielleitungen sind für den täglichen Spielbetrieb oder für ein bestimmtes Turnier zuständig und sollten immer im Sinne der Golfregeln handeln. Dieser Teil des Offiziellen Handbuchs zu den Golfregeln unterstützt die Spielleitungen dabei, dieser Aufgabe gerecht zu werden. Während viele Pflichten einer Spielleitung sich besonders mit Turnierorganisation befassen, bezieht sich ein wichtiger Teil der Pflichten einer Spielleitung auf ihre Verantwortung für den Platz im täglichen Spielbetrieb.
Abschnitt lesen